Schon vergangenen Sonntag bin ich aus Berlin zurückgekommen. Die BuchBerlin war als Messe völlig neu für mich, ich hatte vorher noch nie von ihr gehört. Anders als die Leipziger Buchmesse, die repräsentativ, groß, mit großen Ständen der Big Player vor allem Eindruck macht, war die BuchBerlin völlig anders. Eine alte Lagerhalle aus schmutzigen Ziegeln, die ein wenig Backstreet-Atmosphäre verströmt, begrüßte mich. Drei mit Warnwesten bekleidete Sicherheitsleute machten einen wunderbar entspannten Eindruck, autoritäres Lenken der Besuchermassen stand nicht auf dem Plan. So war dann auch die Begrüßung: „Hallo, schön, dass du da bist“ schallte es mir entgegen, als ich mich an der kurzen Schlange für den Eintritt anstellen wollte. „Komm rum, hier ist noch eine Kasse frei“, nicht weniger freundlich und schwupps, hatte ich eine Eintrittskarte.
In der Halle – die BuchBerlin ist unerwartet
Die Halle selber war unerwartet klein. Aber sie war voll. Fünf Hauptgänge, zwei Nebengäng, eine Bühne, zwei kleinere Vorleseräume, Kasse, Garderobe und die unvermeidliche Brötchen- ach nee- Schrippenbude, das wars. Mehr braucht der lesende Mensch nicht, denn kaum eine halbe Stunde nach Einlass füllte sich die Halle bereits spürbar. Wie auf anderen Buchmessen auch, kamen einige Bibliophile in den Kostümen, die zu ihren Lieblingsgenres passen. Viele hatten sich sichtbar große Mühe gegeben, von Steampunk über High-Fantasy bis Horror war alles vertreten. Mit solchen Menschen kommt man schnell ins Gespräch und Gespräche waren ja auch der Hauptgrund, warum ich den Weg in die Hauptstadt auf mich genommen habe.
Hier gab es ein nettes Gespräch, dort mal einen Verkauf lauschend, mit den Leuten eines anderen Standes ein paar Worte gewechselt, die Stimmung war kommunikativ und entsprechend waren die Austausche. Eine Autorin war extra angereist, weil der Verlag auf der Messe ihr neues Buch präsentierte. Sie hatte es erst vor wenigen Minuten das erste Mal in der Hand, noch sichtlich bewegt führte sie mich durch das inhaltlich und technisch aufwändige Werk. Toll ausgeführt und man sieht die Arbeit, aber von medizinischer Massage habe ich leider gar keine Ahnung – und es ist ja schon verlegt.
Sehr interessant war auch das Gespräch mit der umwerfenden Lavea Thoren, die bereits durch zwei Deep-Fantasy Buchreihen bekannt ist und sich auf der Messe selbst vertreten hat. Nicht nur die Seelenhändler-Reihe besteht schon aus zwei Werken, auch Sharién füllt bereits den 2. Band. Leider für mich, gut für sie, wurden wir immer wieder von ihren Lesern (und Kunden) unterbrochen.
Um meinen Zug noch zu erreichen (Zugbuchungen passen nie, egal wie clever man sich vorher anstellt), musste ich dann die BuchBerlin leider doch vorzeitig verlassen – nicht ohne einen Blick auf die Spree zu werfen.
Überlegung: Besuchen wir die BuchBerlin 2024 als Aussteller?
Größe, Programm und Publikum auf dieser Messe sind optimal für uns. Kein Wunder, wir bewegen uns weiterhin im Bereich der Klein- und Indie-Verlage, die ja Schwerpunkt der BuchBerlin sind. Im Herbst 2024 werden wir etwa 15 Bücher im Programm haben, was einen Besuch lohnenswert erscheinen lässt. Obwohl die Messeveranstalter die Aussteller mit Tisch und Stühlen unterstützen, ist ein Stand alleine kaum zu wuppen. Ich werde also Hilfe brauchen, ich weiß auch schon, wen ich frage …
Ganz klar, gehen wir als Aussteller auf die BuchBerlin 2024, informieren wir euch im Vorfeld rechtzeitig. Dann wird es auch Aktionen rund um die Messe geben.